Handelssoftware
Auf den Punkt gebracht hat eine Handelssoftware drei Kernfunktionen: Kursversorgung, Charts und die Orderaufgabe.
Fast jeder Onlinebroker besitzt eine eigene Handelssoftware, die Kunden entweder auf ihrem PC installieren oder die im Webbrowser läuft. Unterschiede bestehen im Funktionsumfang und in der Bedienung der einzelnen Module. Meist ist die Nutzung der Handelssoftware in der Basisversion kostenlos. Wem das nicht reicht, z.B. weil er Realtimekurse benötigt, der kann kostenpflichtige Pakete hinzubuchen.
Trader verwenden Handelssoftware gerne, weil damit die Ordererteilung einfacher funktioniert. Die Orders können direkt aus zusammengestellten Push-Watchlisten erteilt werden. So können Orders schneller und zahlreicher aufgegeben werden. Das ist besonders beim Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen ein Vorteil, da hier teilweise auf nur geringe Kursbewegungen spekuliert wird.
Die Handelssoftware ist je nach Ausführung mit einem eigenen Charttool ausgestattet. Dabei nutzen die Entwickler häufig die Lösungen von externen Charting-Softwareanbietern. Diese haben dann meistens noch diverse Indikatoren hinzugefügt (z.B. Momentum, Parabolic SAR, Bollinger Bänder usw.), um die technische Analyse zu vereinfachen.
Da die Kosten dafür unterschiedlich hoch sind, lohnt immer ein Blick in die Preisverzeichnisse der Onlinebroker zum Vergleich der Module. Vieltrader erhalten meist Rabatte auf die Realtimekursversorgung.
Überblick über die bei Brokern eingesetzte (selbstentwickelte) Handelssoftware:
- Consorsbank: Premium Trader, Future Trader, ActiveTrader
- OnVista Bank: GTS
- S Broker: MarktInvestor Pro
- Comdirect: ProTrader
- Flatex: flatex Trader 2.0
Neben der von den Brokern selbst entwickelten Handelssoftware gibt es auch noch zwei populäre White-Label-Produkte:
- MetaTrader: Die MetaTrader Software kann auf dem Rechner installiert werden und es gibt sie auch browserbasiert und sogar als App für Smartphones. Sie kommt ausschließlich im Forex- und CFD-Handel zum Einsatz. Populär ist sie auch deshalb, weil (selbst-) programmierte Handelsstrategien sog. Expert Advisors eingebunden werden können (weitere Infos zum MetaTrader)
- Trader Workstation (TWS): Muss auf dem Rechner installiert werden. Wurde von dem US-amerikanischen Broker Interactive Brokers entwickelt. Mit dieser Software können Aktien, Optionen, Futures, Devisen, Anleihen und Fonds an diversen nationalen und internationalen Börsen gehandelt werden. Bei Optionsscheintradern sehr beliebt, weil auch typische Kennzahlen wie z.B. „Griechen“ angezeigt werden können. Die Software gibt es auch bei den diversen europäischen Brokern, die als White-Label-Partner von IB agieren. Für Deutschland sind hier insbesondere Lynx, Cap Trader, BANX und Agora Direct zu nennen.